Kubb Mirow – Lewitzer lassen beim Wikingerschach die Holzstäbe fliegen

Wikingerschach mit dem Lewitzer Verein Kubb Mirow
06. März 2020

Vom Naturlabyrinth Goldenstädt zur „Mirower Wurfholzarena“

Foto: Kubb MirowKubb? Was ist das denn? Noch nie gehört. Mit einem großen Fragezeichen im Gesicht denkt so manch einer wohl an ein klassisches Dessert aus Vanilleeis, heißer Schokosauce und Sahne namens Coupe Dänemark. Dabei ist Kubb ganz simpel das skandinavische Wort für „Klotz“, und zwar beim Geschicklichkeitsspiel Wikingerschach. Zwei Gruppen kämpfen auf dem Rasen mit Wurfhölzern und Klötzen für ihren König. In der Lewitz hat Kubb sich zu einer rührigen kleinen Szene gemausert, die am Naturlabyrinth Goldenstädt wieder Leben in die Bude bringt. Dahinter steckt der gebürtige Gnevener Bastian Schweda (Foto mittlere Reihe, 3. von links), den es über seine Freundin aus Mirow in die Gegend verschlagen hat.

Foto: Maik Zilz PhotographySitzt man ihm gegenüber, sieht man die Begeisterung, mit der er seine „Mirower Wurfholzarena“ nach vorne bringen will – wohlgemerkt ehrenamtlich, denn hauptberuflich verdient er sich seine Brötchen als Industriekaufmann. Selbst mit dem Kubb-Virus infiziert, seitdem er 15 Jahre alt ist, gründete er Kubb Mirow 2015. Ein passendes Gelände war schnell gefunden: Goldenstädt hatte 2009 als Außenstandort der Bundesgartenschau in Schwerin eine über drei Hektar große Fläche mitsamt Aussichtsturm als Naturlabyrinth angelegt. Mit der Zeit lag das Areal mehr und mehr brach, ein Grund auch für die Gemeinde, es mit den Kubbern zu überlassen. Seitdem wird regelmäßig gemeinsam gemäht, gepflügt, gebuddelt und planiert.

Foto: Kubb MirowDie Kräuterspirale ist wiederhergerichtet, das Gelände bespielbar. Eine weitere Pflanzaktion steht kurz bevor: Beim Frühjahrsputz soll aufgeforstet werden, um im Sommer genügend Schatten spenden zu können.

Neue Mitglieder und Besucher sind willkommen

So rühren Schweda, 29jähriger Vater einer achtmonatigen Tochter, der dieses Jahr nebenbei auch noch heiraten möchte, und ein inzwischen zehnköpfiges Vorstands- und Orgateam kräftig die Werbetrommel, suchen Sponsoren, werden nicht müde, die Vorzüge des Kubbspiels zu vermitteln: ein tolles Gemeinschaftsgefühl, es ist alles möglich, jedes Spiel ist anders, nie langweilig, dauert mal fünf Minuten, mal zwei Stunden.

Foto: Kubb MirowMan erlebt ein Wechselbad der Gefühle, es wird genauso gepöbelt wie Spaß gemacht, und in jeder Runde gibt es irgendein Erfolgserlebnis. Auch Familien haben Spaß: Bei Kubb-Verrückten sind schon Kinder ab drei Jahren mit von der Partie.

Regelmäßige Trainingszeiten und Turniere

Aus einer kleinen, handverlesenen Schar verrückter „Wikinger“, die sich unregelmäßig zum Kubben traf, ist ein motiviertes Team gewachsen, das zwischen April und Oktober fest einmal pro Woche trainiert. Maik Zilz, vielen in der Region eigentlich als Fotograf bekannt, wurde als Cheftrainer ins Boot geholt. „Weil er aufgrund seines Alters eine gewisse Autorität und Ruhe ausstrahlt“, sagt Schweda augenzwinkernd.

Foto: Kubb MirowWer in die Szene hereinschnuppern oder üben möchte, wie man die Wurfhölzer am besten fliegen lässt, welche Tricks und Kniffe es gibt, sollte einfach mal vorbeischauen. Dabei hoffen die Mirower Holzjongleure nicht auf „Eintagsfliegen“, sondern Interessierte, die sich ernsthaft von ihrer Begeisterung anstecken lassen. Noch gilt die Teilnahme an der diesjährigen EM in Wismar als Spaßaktion, da sie direkt vor der Haustür stattfindet, aber wer weiß, wo die Reise noch hingeht? Kooperationen mit anderen Clubs wie Kubb SH bestehen schon, Turnier- und sogar Urlaubspläne werden schon aufeinander abgestimmt. Fest eingeplant sind in der Mirower Wurfholzarena regelmäßig vier Turniere pro Jahr:

Foto: Kubb MirowZwei Lewitzer Kubbmeisterschaften mit Aftershowparty, Hüpfburg, Getränken, Essen und Zeltmöglichkeiten, ein Wettbewerb im Dunkeln unter Flutlicht („Kubb Stockduster“) sowie das sogenannte „Flottholzwerfen“ – ein Duell für Fortgeschrittene. Wessen Herz für Kubb Mirow schlägt, verrät die Fanausstattung aus Trikot, Schal, Kugelschreiber, Feuerzeug, Mehrweg-Trinkbecher und Aufkleber. Gegen eine Spende stehen die Kubber aus Mirow gerne für Betriebsausflüge, Firmenfeiern, Schulklassen oder andere Gruppen zur Verfügung. 

Mehr Infos unter www.kubbmirow.de, www.facebook.com/KubbMirow, www.instagram.com/kubbmirow

 

 

Kommentare

10. März 19:44 Uhr
von Katrin P.

Ein kurzes knackiges Video zum Thema "Was ist eigentlich Kubb?" würde ich klasse finden... im Stil von der Sendung mit der Maus (und dem Elefanten). Vielleicht kann man da kurz und knapp die Spielregeln erklären (auf witzige Weise... vielleicht mit schwedischem Akzent). Ein Video für Leute, die noch nie von Kubb gehört haben. Somit könntet ihr Neugierde erwecken.

10. März 16:11 Uhr
von Matthias Fesser

Schöner Artikel über die tolle Arbeit, die in Mirow verrichtet wird. Ich wünsche dem Kubb-Team um Basti weiter viel Spaß und Erfolg.

10. März 15:52 Uhr
von Bastian Schweda

Vielen Dank an Meike Sump, für dieses nette Interview und diesen schönen Beitrag über unseren kleinen Verein. Wir versuchen es die Menschen aus der Lewitz näher zusammen zu bringen und den Kindern als auch Erwachsenen ein neues Hobby zu geben. Viele neue Freundschaften sind durch Kubb Mirow entstanden. Langeweile kommt nie bei uns auf, denn immer wieder überlegen wir uns, in unser "Mirower Wurfholzarena" neue Projekte um unsere Mitglieder mit Freude und Spaß bei Laune zu halten. Mittlerweile veranstalten wir auch vier Turniere pro Jahr. Habt ihr Interesse als Teilnehmer oder sogar als Mitglieder bei Kubb Mirow mitzuwirken, dann meldet euch doch gern per Mail oder Facebook bei uns. Lang lebe der König und noch länger Kubb Mirow.

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