Ernte in der Lewitz

Ernteumzug

Lewitzer Motto: Erntezeit heißt Feierzeit

Damals wie heute ist die Ernte ein Anlass zum Feiern. Bis in die 1950er Jahre hatten prall gefüllte Getreidespeicher noch eine ganz andere Bedeutung. Mit ihnen endeten die Monate der sparsamen Vorräte. So hatte die Erntezeit trotz mühsamer Arbeit mit Sense und Harke einen fröhlichen Charakter.

Auf den Feldern wurde gesungen, abends bis tief in die Nacht noch getanzt. Knechte und Mägde zeigten sich auch tagsüber in festlicher Kleidung mit angesteckten Blumensträußen. Die letzte Garbe verblieb als Ernteopfer auf dem Acker oder wurde zu einer Puppe gebunden und im Dorf aufgestellt. Dann hieß es erst recht feiern mit viel Bier, Essen und Trinken. Allen Erntefesten gemeinsam war eine Erntekrone, die jedes Dorf auf seine eigene Weise band.

gedeckter TischKartoffelmausGenau diese Tradition hat sich bis in die heutige Zeit gehalten. Zwar erledigen heute moderne Maschinen die Feldarbeit, dennoch lassen sich die Lewitzer nicht davon abhalten, den Erntemonat September zur „fünften Jahreszeit“ zu erklären. Zahlreiche Erntefeste sind auch heute noch die Gelegenheit, eine Erntekrone zu binden und gemeinsam die alten Bräuche aufleben zu lassen. Jung und Alt trifft sich bei Straßenumzügen mit aufwändig geschmückten Fuhrwerken aus Treckern und Wagen. Auch die Anwohner entlang der Strecke zaubern kunstvolle Dekorationen aus Maiskolben, Mohrrüben, Getreideähren, Sonnenblumen, Kürbissen und Äpfeln. Außerdem tischen sie auf und versorgen Teilnehmer des Umzugs, Nachbarn und Gäste mit allerlei Leckereien von selbst gebackenem Kuchen bis zum Schmalzbrot.

Anschließend geht es in die Festzelte, um bei zünftigem Essen, Tanz und Musik ausgiebig zu feiern.

Ausführlichere Infos zu Erntebräuchen gibt es hier

Veranstaltungstipp:

Tüffelwochen im Oktober Veranstaltungskalender